Begeben Sie sich auf die Denkmaltour, 19 Kilometer durch die mittelalterliche und römische Vergangenheit unseres wunderschönen Marktes Pförring.

Der Marktplatz von Pförring ist der schönste im ganzen Landkreis Eichstätt. Er ist nicht nur das geografische Zentrum der Marktgemeinde. Es finden sich die wichtigsten Gebäude des Ortes um den 2012 neugestalteten Platz versammelt. Unser Marktplatz ist offen, sonnig und bietet für Veranstaltungen eine eindrucksvolle Kulisse. Entdecken Sie folgende Bauwerke…

Die romanische Pfarrkirche St. Leonhard gilt sicher als das Herzstück von Pförring. Die dreischiffige Basilika mit zwei Oststürmen entstand um 1180 und wurde zu diesem Zeitpunkt dem hl. Leonhard geweiht. Der zuvor bestehende Vorläuferbau, der im Jahre 1007 erstmals urkundliche Erwähnung fand, war nach dem heiliggesprochenen Märtyrer Georg geweiht. Nachdem die Kirche 1554 von einem Brand komplett vernichtet worden war, wurde das Gotteshaus einschiffig wiederaufgebaut. Obwohl Pförring von zahlreichen Plünderungen während des 30-jährigen Krieges und des spanischen Erbfolgekrieges heimgesucht wurde, blieb die Pfarrkirche St. Leonhard glücklicherweise verschont. Die einstige Verbindungsbrücke der beiden Türme im obersten Geschoss ist heute leider nicht mehr erhalten. 1711/12 erfolgte die barocke Umgestaltung der Kirche. Bis 1842 befand sich der Friedhof um die Pfarrkirche, ehe er außerhalb des Marktes verlegt wurde.

Das romanische Nordportal mit der Darstellung des Lamm Gottes ist bis heute noch erhalten, sowie das Südportal, das ein griechisches Kreuz und zwei Rosetten zeigt. Die Symbole für den Lebensbaum, Sonne und Mond stehen für die Öffnung des Paradies durch Christus. Das Innere der Kirche zeigt vor allem die Barockisierung. Die Wände sind im Rythmus der Fensterachsen mit flachen Pilastern gegliedert. An der Flachdecke umrahmt prächtiger Stuck  unterschiedlich geformte Felder mit Malerei. Der Raum ist neben den zahlreichen Figuren vor allem durch die großartigen Frührokoko-Altäre, die dem hl. Leonhard, dem hl. Wendelin und Maria gewidmet sind geprägt.

Der Gedenktag des Kirchenpatrones ist der 6. November. Er lebte ca. im 6. Jahrhunder n. Chr. und war Begründer eines Klosters. Der heilige Leonhard wurde für unzählige Wunder und seine besondere Fürsorge für Gefangene bekannt.

Unmittelbar neben der Pfarrkirche steht die Kapelle St. Sebastian. Schon vor 1489 gab es eine St. Erhardskapelle, die ab dem Jahr 1660 dem hl. Sebastian gewidmet wurde. 1735 wurde im Rahmen der Erweitung ein Großteil des Vorgängerbaus ruinös niedergelegt. Die kleine barocke Kirche schließt mit knapp eingezogenem Rundchor, über dem ein schlaker Dachreiterturm sitzt. Den Chorbereich gliedern zwei Ochsenaugenfenster, das Langhaus ist in zwei große rundbogige Fensterachsen unterteilt.

Mit schlichter Barocker Ausstattung aus der Bauzeit um 1735 zeigt sich der Innenraum mit Empore im Westen. Das Langhaus ist flach gedeckt. Der Chor trägt ein Tonnengewölbe mit Stichkappen. Zarter Stuck schmückt Chorbogen und Stichkappen. Im Zentrum des Chors steht der prächtige Rokokoaltar. Das Altarretabel ist in Form einer weiter Ädikule gestaltet mit Zirbelsäulen. Ein Halbkuppelbaldachin überfängt die Altararchitektur. Im Zentrum steht das Rokokogemälde mit der Darstellung des hl. Sebastian, das Matthäus Günther 1736 gefertigt haben soll.

Zuständig für die Öffnung von Kirche und Kapelle ist Frau Barbara Lanzl, Tel.: 08403/9197

Zwischen dem Marktplatz und dem Ungergarten steht das neue Rathaus, das seit 1986 nach einjähriger Bauzeit fertiggestellt wurde. Der Münchner Architekt Theodor Hugues fertigte die Pläne für das Verwaltungsgebäude im Ortskern. Das Rathaus ist auch Hauptsitz der Verwaltungsgemeinschaft Pförring, die die drei Gemeinden Pförring, Mindelstetten und Oberdolling vereint. Im Tiefparterre des Rathauses findet sich die Gemeinde- und Pfarrbücherei von Pförring. Der schönste Raum des Rathauses ist der großzügige Sitzungssaal, in dem sich der Marktgemeinderat und die VG turnusgemäß trifft und berät. Im Erdgeschoss sind zudem besonders schöne Funde aus dem Steinbruch Ettling und im Bereich des Kastell Celeusum ausgestellt.

Der Neuburger Künstler Viktor Scheck gestaltete den Brunnen am Marktplatz. Die Bronzezille erinnert an die große Vergangenheit des Marktes Pförring. Als „Faringa“ wird Pförring in der Nibelungensage erwähnt, deren schriftliche Fassung um 1220 – 1250 entstand. Die historischen Ereignisse beziehen sich auf das 5. und 6. Jahrhundert. In Pförring soll sich demnach der Hof des Fährmanns befunden haben, den Hagen erschlug. Mit dem „schönen Brunnen“, in dem die Meerweiber badeten, wird der Quelltopf des Kelsbach in Verbindung gebracht. Hagen versteckte die Kleider der weisen Frauen und erhielt die Weissagung über das zukünftige Schicksal der Nibelungen: „Dass ihr müsst ersterben in König Etzels Land […]“ (BSB Cgm 31, Vers 1570-1609)

Buntes Treiben während der Markttage: Anlässlich des Georgitags, zu Ehren des heiligen Georg, findet der Georgimarkt am Ende des Aprils statt. Neben vielen Marktständen und Attraktionen begeistern zahlreiche Veranstaltungen Kinder und Erwachsene. Als besonderes Highlight gilt das Oldtimertreffen, das viele Besucher zum verkaufsoffenen Sonntag anlockt. Wenn sich das Jahr schon fast zu Ende neigt, während der zweiten Novemberhälfte, hält der Markt Pförring den Leonhardimarkt ab. Nach dem traditionellen Leonhardiritt durch den Markt und der anschließenden Pferdesegnung bietet sich ein Bummel durch die Pförringer Geschäfte an. In der „Nacht der Lichter“, die am Vorabend stattfindet, wird der Markplatz von hunderten Kerzen und Fackeln erhellt.

Die Bauinschrift wurde 1843 beim Abtragen von Erde auf dem Plateau gefunden und steht heute zusammen mit zwei weiteren bedeutenden Funden zu Fuße der Kapelle St. Sebastian am Marktplatz in Pförring. Die Inschrift lautet:

Imp(eratori) Caesari divi, Hadriani fil(io) divi Tr(aiani), nepo(ti) Tito Ael(io) Hadri, ano Antonino Aug(usto), Pio pontif(ici) maximo,  p(atri) p(atriae) consul(i) III tribun(icia), pot(estate) IIII ala I singular(ium), p(ia) f(idelis) c(ivium) R(omanorum)

„Dem Imperator Cäsar, Sohn des vergöttlichten Hadrian, Enkel des vergöttlichten Trajan, dem Titus Aelius Hadrianus Antoninus Augustus Pius, Oberpriester, Vater des Vaterlandes, zum dritten Mal Konsul zum vierten Mal Inhaber der tribunizischen Gewalt, die erste Reitertruppe „Flavia singularium“ römischen Bürgerrechts, pflichtbewußt und treu.“

Neben den Inschriften in Stein, die sich am Marktplatz vor der Kapelle St. Sebastian befinden, können Sie weitere Fundstücke in der Aula des Rathauses Pförring begutachten. Im Zuge von Ausgrabungen und zufälligen Funden sind Keramiken, wie etwa die Terra Sigillata Schüssel mit Reliefverzierung des Töpfers Ianuarius von Rheinzabern (siehe Abbildung), erhalten. Zudem ist aus dem römischen Gräberfeld beim Kastell Celeusum ein Räucherkelch zum Verbrennen wohlriechender Kräuter und das Fragment eines römischen Bronzelöffels erhalten.

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Marktplatz 1
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Rathaus Pförring – Info
Tel.: 08403/9292-0

HINWEISE
Holen Sie sich weiteres Infomaterial und unsere Broschüre „Sehenswert“ im Rathaus. Exponate und Funde können in der Aula besichtigt werden.

Was Renate Lohr und ihr verstorbener Ehemann Rudolf im letzten erhaltenen Marktturm geschaffen haben, ist in Bayern einzigartig. Der leidenschaftliche Dekorateur und seine Gattin füllten das ca. 500 Jahre alte Gebäude an der Riedenburger Straße wahrhaftig mit Leben obwohl die ausgestellten Käthe-Kruse-Puppen nicht aus Fleisch und Blut sind. Die Ausstellung zeigt das Leben einer 12-köpfigen Familie zum Anfang des 19. Jahrhunderts und begeistert besonders durch die Vielzahl an privaten Exponaten des Ehepaar Lohr’s. Der bäuerliche Alltag wird thematisch durch die Motive Küche & Stube, Handwerk & landwirtschaftliche Arbeitsgeräte und Herrgottswinkel beleuchtet. Mittendrin stehen die lebensgroßen Käthe-Kruse-Puppen, die einst als Schaufensterrequisiten in einem Ingolstädter Kaufhaus dienten. Diese waren ausrangiert worden und drohten gänzlich zu verschwinden, ehe sich Rudolf Lohr ihrer und dem Pförringer Marktturm annahm.

Die hochwertig gearbeiteten Unikate sind handbemalt und ihr Haupt ziert Echthaar. Meist ist der Körper aus Nesselstoff und mit Reh- und Rentierhaar handgestopft, oder um ein inneres Drahtskelett geschäumt und mit Trikotstoff überzogen. Besonders viel Wert hat ihr Mann auf die Authentizität der Kleidung gelegt, wie Renate Lohr erzählt. „Alles alte Stoffe und unveränderte Kleider“ aus den verschiedensten Winkeln zusammengetragen.

Davon zeugt auch das Inventar eines alten Bauernschrankes, in dem sich unter anderem ein schwarzes halbdurchsichtiges Brautkleid wiederfindet. Obwohl sich die Ausstellungsfläche auf nur wenige Quadratmeter beschränkt, wird das Auge des Besuchers niemals müde zwischen all den kleinen und großen Gegenständen eine neue Requisite zu entdecken. Handgeschmiedete Nägel an denen unterschiedlichste Rosenkränze und Andachtsgegenstände hängen. Schier unzählige Werkzeuge aus vergangenen Zeiten und liebevolle Details, wie etwa eine kleine Stoffmaus, die den Besucher zum Schmunzeln bringen und den Geist des verstorbenen Dekorateurs spüren lassen. Leider ist ein Teil des privaten Bestandes abhandengekommen, doch wer das Vergnügen hat von Renate Lohr durch die Sammlung geführt zu werden, der wird angesteckt von der ungebrochenen Faszination für die Ausstellung und all die Geschichten, die es darüber zu erzählen gibt. Die Besonderheit der Ausstellung begreift sich spätestens dann, wenn man seinen Kopf durch die Luke in den Dachboden steckt. Fast schon etwas gruselig sitzt dort eine Puppe an einem Spinnrad neben einem geköpften Hahn und weiteren angerichteten Requisiten.

Das Kleinhäusler-Museum ist ein großer kultureller Schatz, den Pförring hauptsächlich dem Ehepaar Lohr zu verdanken hat und das mehr als nur einen Besuch wert ist. Überzeugen Sie sich selbst davon!

  • Letztes erhaltenes von ehemalig vier existenten Gebäuden
  • Bildete zusammen mit der Marktmauer eine Wehranlage
  • Baujahr ist um ca. 1450 bis 1500 n. Chr. anzusetzen
  • Zunächst zu Beobachtungszwecken errichtet
  • Diente später verschiedenen Familien als Wohnraum
  • Da ein Kamin fehlte, zog der Rauch durch das Gebälg ab
  • Letzten Eigentümer waren Katharina & Martin Pögerl (1930-1942)
  • Wurde durch den Markt erworben und dient seit 2000 als Museum

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Riedenburger Straße 4-6
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Rathaus Pförring – Info
Tel.: 08403/9292-0

HINWEISE
Die Besichtigung des Museums ist nur für Gruppen möglich. Bitte melden Sie sich zur Terminvereinbarung unter der angegebenen Telefonnummer.

Nordwestlich von Pförring erhebt sich das schon von weitem erkennbare Plateau Biburg, auf dem einst eine ehemalige Wehranlage der Römer seinen Standort hatte. Heute erinnert unter anderem eine aufwendige Nachbildung des Nord-Osttors an das Reiterkastell Celeusum. Direkt am B299 liegenden Parkplatz finden Sie eine Infowand vor, die Ihnen hintergründliche Informationen und Bildmaterial zum Kastell näherbringt. Begeben Sie sich auf den als Rundweg angelegten Lehrpfad und erreichen Sie über mehrere Stationen hinweg das aus modernen Materialien visualisierte Nord-Osttor mit Besucherplattform, von wo aus Sie einen tollen Ausblick über die Landschaft haben.

Das nahezu quadratische Reiterkastell Celeusum (194 x 201 Meter) bestand zunächst aus Holz und Erde, bevor es gemäß der Bauinschrift 141 n. Chr. in Stein ausgebaut wurde. Die Anfäge des Kastells reichen vermutlich bis zu Zeiten von Kaiser Traian (98 – 117 n. Chr.) zurück, spätestens aber unter seinem Nachfolger Hadrian. Die Wehranlage der Römer war bis 253 n. Chr. in Betrieb und selbst 1823 waren die Spuren des südlichen und nördlichen Tores als „beträchtliche Öffnungen“ des Walls erkennbar. Das Kastell Celeusum zählt zu den wichtigsten historischen Denkmälern des Marktes Pförring und wurde 2009 touristisch erschlossen. Begeben Sie sich auf eine Reise zurück zu Zeiten der alten Römer!

… bezeichnet die ca 500. Mann starke Reitereinheit, die im Kastell Celeusum stationiert war. Wahrscheinlich kam im 2. Jahrhundert n. Chr. der Decurio Primus Saturninus vom Kastell Weißenburg nach Pförring. Aber auch andere Offiziere und Militärs ließen sich nach ihrem Dienst in Pförring nieder, wie etwa der Kommandeur Aelius Bassianus. Die Grabinschrift des Primus Saturninus ist ebenfalls am Marktplatz ausgestellt.

Die auf der Abbildung zu sehende Nachbildung eines römischen Reiters aus Cortenstahl begrüßt die Besucher des Kastell Celeusums.

Bereits seit dem 16. Jahrhundert ist das Kastell Celeusum Gegenstand von Forschungen. Torzufahrten, Wälle und Gräben waren nach Berichten von 1838 noch gut sichtbar. Immer wieder kam es auch in jüngerer Vergangenheit zu Grabungen am ehemaligen Kastellplatz und seines Dorfes am nordöstlichen Rand des Kelsbachtales. Doch vor allem das Innere des Reiterkastells insbesondere die Principia bleiben bis dato weitgehend unerforscht.

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An der B299 nördlich Pförrings
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Rathaus Pförring – Info
Tel.: 08403/9292-0

HINWEISE
Infowand mit weiteren Informationen, Rundweg und das visualisierte Nord-Ost-Tor des ehemaligen Reiterkastells können erkundet werden.

Um 1300 wurde die dreizehn mal sieben Meter große Kapelle als kleine Chorturmanlage mitten auf freiem Feld errichtet. Lange vor 1433 ist eine Dotation belegt. Bis ins frühe 20. Jahrhundert wurden zu Ehren des hl. Stephanus ein alljährlicher Umritt mit Getreideopfer und ein Pferderennen abgehalten. Die Saalkirche mit Steildach besitzt einen mit einer Spitztonne überwölbten, eingezogenen quadratischen Chor im Ostturm. Er weist eine ungewöhnliche dreieckige Chornische auf. Ein runder Triumphbogen öffnet sich zum flach gedeckten Langhaus. Der Turm zeigt ein Satteldach und trägt an der Spitze jeweils Schwalbenschwanzzinnen. Das Äußere ist geprägt durch eine barocke Fassadenbemalung, die 1949 bei der Gesamt restaurierung durch den Kirchenmaler Vogl aus Regensburg erneuert wurde. Bei einem Einbruch wurde 1970 der Altaraufbau samt dem Altarbild gestohlen. Im Chorbereich der Kapelle konnten bei der Renovierung von 1978/79 mittelalterliche Seccomalereien teilweise freigelegt werden. Dargestellt ist im oberen Drittel das Jüngste Gericht mit Christus als Weltenrichter und den sich darunter öffnenden Gräbern, denen die Verstorbenen entsteigen. Links und rechts sind größer die beiden Stifterfiguren wiedergegeben. Darunter schließt sich ein Querstreifen mit den Halbfiguren der Apostel an. Jeweils zwei sind in einer flach korbbogigen Rundbogenrahmung zusammengefasst, beginnend links mit Petrus und Andreas, rechts ist nur ein Apostel dargestellt. Diese Reihe hat sich sicher an der Südund Nordwand fortgesetzt. Hier liegen die Wandmalereien noch unter den Putzschichten.

Bei der Renovierung von 1978/79 wurden im Chorbereich der Kapelle Seccomalereien mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts teilweise frei gelegt.

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Ende Stefanistraße Richt. Marching
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Josef Waldinger
Tel.: 08403/665

HINWEISE
Wenn Sie das Innere der Kapelle besichtigen möchten, wenden Sie sich bitte an den genannten Ansprechpartner.

Bronzezeitliche Funde belegen die frühe Bedeutung von Ettling, das 1031 erstmals urkundlich genannt wurde. Ursprünglich gab es zwei mittelalterliche, nahe beieinander liegende Burgen. Vom östlichen Burgstall, im Urkataster von einem Wassergraben umgeben, hat sich ein ansehnlicher Hügel erhalten. Hier befand sich vermutlich der Sitz der Edlen von Ettling, die 1090 erstmals erwähnt wurden. Die beiden letzten des Geschlechts fielen 1190 auf dem Kreuzzug Kaiser Barbarossas. Anstelle der Burg entstand eine Hofanlage, der sogenannte Sedelhof, 1438 erstmals genannt. Die westliche Wasserburg, beim Quelltopf des Kelsbachs gelegen, hatte eine quadratische Form mit ca. 30 Metern Seitenlänge. Im Südwesten stand der Palas mit heute noch erhaltenem Kellergewölbe, an der Nordostecke die Burgkapelle St. Peter.

Von fünf unterschiedlichen Quellen wird der Kelsbach gespeist. Vier entspringen in Oberdolling, die beeindruckende Hauptquelle ist jedoch der Ettlinger Quelltopf, in dem sich mindestens zwei Quellen befinden. Seine Lage zur Donau und der im Nibelungenlied genannte Übergang bei „Vergen“ (= Pförring) lassen vermuten, dass es sich um den im Nibelungenlied genannten „schönen Brunnen“ handelt. Hier traf Hagen die weisen Meerfrauen, die er durch den Raub ihrer Kleider zwang, ihm die Zukunft voraus zu sagen.

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Burgstraße 6
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Thomas Batz
Tel.: 08403/650 bzw. -919730

HINWEISE
Das Wasserschloss sowie die Kelsbachquellen befinden sich auf Privatgrund. Bitte melden Sie einen Besuch vorher telefonisch an.

Für Wackerstein sind Körpergräber der Frühlatènezeit sowie eine Siedlung der Hallstattzeit und der Völkerwanderungszeit belegt. Aus der mittelalterlichen Burg entwickelten sich nach und nach Schloss und Ort. Im Jahr 1264 wurde erstmals Berthold von Wackerstein erwähnt. Zur Hofmark Wackerstein gehörten der Weiler Dötting sowie die Hofmarken Ettling und Mitterwöhr. Unter den zahlreichen Besitzern von Wackerstein befand sich ab 1711 Lothar Freiherr von Weickel, der die Döttinger Kirche neu errichten ließ. Generalmajor Wilhelm Freiherr von Jordan erwarb 1811 das Schloss und erbaute die Gruftkapelle auf dem Spitzelberg. Philipp Apian beschrieb 1582 die Anlage: „Die Burg Wackerstein beherrscht an hervorragender Stelle und auf einem Felsen die Donau“. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie zu einer stattlichen Anlage mit Vor- und Hauptburg ausgebaut. Erhalten haben sich Teile der mittelalterlichen Ringmauern und ein Ringmauerturm. Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte unter dem damaligen Besitzer Baron Wadenspann der Umbau zum heutigen Schloss. Es handelt sich um eine hakenförmige Zweiflügelanlage mit einem zweigeschossigen Walmdachbau, der im Kern mittelalterlich ist. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde am Ostflügel ein kleiner Turm errichtet, vermutlich über den Resten des abgebrochenen Bergfrieds. Die kleine Schlosskapelle zu Unserer Lieben Frau steht in einem tiefer gelegenen Zwinger und ist im Kern mittelalterlich. Sie wurde 1781 umgebaut und um 1900 profaniert. Lorenz und Walburga Schwaiger errichteten 1952 eine neue Marienkapelle.

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Am Schlossberg 1
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Rathaus Pförring
Tel.: 08403/9292-0

HINWEISE
Das Schloss ist in privater Hand. Genießen Sie daher den Ausblick am Fuße der Felsenkulisse auf das Schloss.

Nur wenige Meter vom Chor der Dreifaltigkeitskirche entfernt, wurde die Jordangruft auf dem Spitzelberg 1835 (1836 benediziert) erbaut. Sie diente als Grablege und Grabkapelle für die Familie des letzten Hofmarksherren von Wackerstein, Friedrich Wilhelm Freiherr von Jordan. In dem breitgelagerten Massivbau mit Flachsatteldach liegen fünf Särge mit mumifizierten Körpern.

Bei den Toten handelt es sich neben dem Hofmarksherren desweiteren um dessen Ehefrau Violanda, Gräfin von Sandizell, ihre Kinder Karolina und Max sowie ein Freund der Familie namens Graf Heinrich Lll. Reuß zu Köstritz. Die Mumien waren am 22.07.2012 für wenige Stunden zu besichtigen, ehe sie am Abend für immer geschlossen wurden. Ein Wehrmutstropfen bleibt: Der Sarg mit der toten Karolina ist mit einem Glasfenster versehen, weshalb Interessierte trotzdem einen Blick in das Innere werfen können. Robert Kiesel, der die Gruft restaurieren und die Mumien untersuchen ließ, präsentiert die Kindermumie als die zweitschönste auf unserem Planeten. Die Gruft war jahrelang unbeachtet und mit Bäumen eingewachsen auf dem Spitzelberg gelegen. Ein Landwirt und dessen Vorfahren hüteten den Schlüssel zu dem heruntergekommen Gebäude ehe sich Robert Kiesel der Jordangruft annahm. Eingangtür und Särge waren zugenagelt, da angeblich Gelage gefeiert und die Leichen geschändet wurden ehe die Grabstätte 1836 in Vergessenheit geriet.

Heute ist die Jordangruft dank des Engagements von Herrn Kiesel eine echte Sehenswürdigkeit und Bereicherung für den Markt Pförring!

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Am Spitzelberg
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Martin Lechermann
Tel.: 08403/470

HINWEISE
Die Gruft liegt etwas versteckt umgeben von Bäumen. Nach dem Kirchberg folgen Sie dem unbefestigen Weg für 100m linkerhand der Kirche entlang.

Nachdem Sie nun unseren Markt mit dem Rad erkundet haben, besichtigen Sie alle Stationen und noch viele mehr von der Luft aus…