Um für ein 100-jähriges Hochwasser gut vorbereitet zu sein, ist regelmäßiges Üben ein absolutes Muss.

Darum kamen am Samstag, dem 19.11.2022 Bürgermeister Dieter Müller, der Leiter des Hauptamtes der VG Pförring, Markus Kügel, die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren des Marktes Pförring, Fachberater des THW Eichstätt, die Leiter der Task-Force Hochwasser sowie die Vertreter der Kreisbrandinspektion Eichstätt zu einer Stabsübung im Sitzungssaal des Rathauses zusammen.

Ein 100-jähriges Hochwasser kommt nicht mit mathematischer Präzision von 100 Jahrenm, sondern es bedeutet, dass es jedes Jahr eine rund 1%ige Wahrscheinlichkeit gibt, dass ein solches Ereignis eintritt, so begann KBI Waltl den Einstieg in die Übung.

Angenommen wurde, dass es durch starke Regenfälle im Allgäu (und solche Ereignisse verschieben sich immer mehr in den Herbst und Winter) an der Donau innerhalb der nächsten 24 – 36 Stunden zu einem 100-jährigen Hochwasser (Pegel Ingolstadt 650 – 680 cm) kommen wird.

Als erste Maßnahme wurde der im vergangenen Sommer aktualisierte „Sonderplan Hochwasser an der Donau des Marktes Pförring“ in Kraft gesetzt. Durch die Verwaltung wurden die Führungskräfte der Feuerwehren, der Kreisbrandinspektion und des THW zur ersten Lagebesprechung eingeladen.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde begannen die weiteren Planungen mit Lagevortrag durch KBI Waltl, damit alle Besprechungsteilnehmer auf dem gleichen Wissenstand waren.

Die Vorbereitungen für die Aufstellung einer Deichwehr für die Dauer der nächsten 48 Stunden wurden an einen Abschnittsleiter übergeben. Dies wurde vom stellv. Leiter der TF Hochwasser, Tobias Thalmeier übernommen. Die Deichwehr hat die Aufgabe, die Deiche und das Hinterland auf evtl. Schäden und Wasseraustritte zu kontrollieren, es zu dokumentieren und weitere Maßnahmen einzuleiten.

Gleichfalls wurde der Personal- und Materialbedarf für das Füllen von 20.000 Sandsäcken durch den Abschnittsleiter Christian Schlederer (Leiter der TF Hochwasser) geplant. Es werden 200 to Sand und pro 4 Stunden Schicht rund 30 Einsatzkräfte vor Ort benötigt. Weiterhin ist der Bereich der zivilen Helfer auch in diesem Abschnitt zu planen und zu koordinieren. Auch die Unterstützung des Bauhofes galt es zu sichern.

Auch das THW wurde schon zu diesem Zeitpunkt in die Vorbereitungen eingebunden. Dort sind eine Reihe von Geräten und Fachpersonal vorhanden, die im Hochwasserfall sehr wichtig sind. Das Personal wurde schon mal vorab in Alarmbereitschaft versetzt.

Wichtig war es auch, Führungsstrukturen aufzubauen, die dann einen reibungslosen Übergang in eine noch zu bildende örtliche Einsatzleitung nach Art 6 Bay. Katastrophenschutzgesetz ermöglichen.

Die Verwaltung protokollierte den jeweiligen Sachstand und die vorbereiteten Maßnahmen, um einen Nachweis über die Tätigkeiten führen zu können sowie der späteren örtlichen Einsatzleitung einen aktuellen Sachstand über die Maßnahmen mitteilen zu können.

Das Ziel der Übung, welche 2 Stunden dauerte, war es, den Sonderplan auf Funktionalität zu prüfen und neue Erkenntnisse einzuarbeiten. Das erfolgt in den kommenden Wochen auch über die ausgegebenen Feedback-Bögen der Teilnehmer.

Insgesamt kann man schon jetzt von einem vollen Erfolg der Übung sprechen.

Kreisbrandrat Martin Lackner brachte in seinen Schlussworten die Übung nochmal auf den Punkt.

„Auf alles vorbereitet sein, aber hoffen, dass es nie so weit kommt“.